Dokumentarfilm, 86 Min. I Regie, Buch I hechtfilm Produktion 2020
Woher weiß man, wann ein neuer Akt beginnt? IM UMBRUCH ist ein tänzerischer Dokumentarfilm. Eine Blende in drei Leben.
Fine Kwiatkowski, Daniela Lehmann und Cindy Hammer – drei Frauen in Bewegung. Gehen. Bleiben. Tanzen. IM UMBRUCH ist die filmische Begegnung mit drei Künstlerinnen aus drei Jahrgängen. Zwischen Alltag und Vision, Kunst und Kunstbetrieb, Eigensinn und Gemeinschaft, verschwundenen Grenzen und beständigen Werten.
Über den Film
Eine Gesellschaft im Umbruch. So lautet die Diagnose unserer Zeit und es ist schnell dahin gesagt. Doch wie fühlt sich ein gesellschaftlicher Umbruch an? Wie können Künste darauf reagieren, wie die Künstlerinnen und Künstler selbst mit ihren eigenen (Um-)Brüchen?
Für Regisseurin Barbara Lubich begann ihr Film IM UMBRUCH mit einer Forschungsarbeit zum subversiven Tanz in der DDR. Die gebürtige Italienerin ist 1998 in den Osten Deutschlands gezogen. Bei ihren Recherchen traf sie unter anderem die Tänzerin und Tanzpädagogin Hanne Wandtke, Malerin und Regisseurin Christine Schlegel sowie den Maler und Filmemacher Lutz Dammbeck. Alle drei gehörten schon in der DDR zu den anerkannten Koryphäen. In den Gesprächen kam immer wieder die Rede auf eine besondere Frau, die sie damals bewunderten und noch immer bewundern: Fine Kwiatkowski, Jahrgang 1956 – eine tanzende Ikone. Die Begegnung mit ihr wurde für Barbara Lubich zur Initialzündung für IM UMBRUCH.
Wissenschaftliche Interviews entwickelten sich zu filmischen Beobachtungen an Fines damaligem Lebensort in Mecklenburg-Vorpommern. Aus Fragen über die Vergangenheit wurden Fragen über das Jetzt.
Fine Kwiatkowski galt in den Achtzigern als extrem, experimentierfreudig, provokativ und unangepasst. Für Szene und Publikum diente sie zugleich als Projektionsfläche für politisches Aufbegehren. IM UMBRUCH zeigt, wie sie auch darüber spricht. Begleitet von bewegten und unbewegten Archivaufnahmen sowie aktuellen Improvisationen geht es Fine aber vor allem um das, was sie heute ausmacht. Wie hat sie einmal gesagt? „Ich war in den 80ern im Jetzt. Ich war in den 90ern im Jetzt. Ich bin Jetzt im Jetzt.“
Mit Daniela Lehmann, Jahrgang 1979, und Cindy Hammer, Jahrgang 1989, kamen zwei weitere Protagonistinnen in den Film. Beide sind ebenfalls Tänzerinnen und wurden in der DDR geboren. Daniela sollte Turmspringerin werden, nach einem einschneidenden Erlebnis wollte sie es nicht mehr. Sie liebt das Wasser noch immer, wurde aber im ureigenen Sinne frei schaffend, zum Freigeist in einem freien Körper, an verschiedenen Orten Deutschlands und auch in Ägypten, wo Daniela lebte und von Herzen immer wieder dorthin zurückkehrt. Ihr Mut zur Unvollkommenheit strahlt in ihren Tanzimprovisationen.
Cindy Hammer gehört zu den aufregenden Tänzerinnen ihrer Generation. Ihre Ausbildung erhielt sie an der Palucca Schule Dresden, lebte viele Jahre im Internat, während ihre Eltern einen Neuanfang jenseits der ehemaligen Grenze wagten. Auch das hat sie stark gemacht, aufrichtig offen für künstlerische Begegnungen und Kooperationen. Cindy vereint Ballett und Streetdance, transformiert gängige Mythen Hollywoods, tanzt im öffentlichen Raum und lässt tanzen, schafft Humorvolles wie Irritierendes. Die Welt steht ihr offen – und sie holt die Welt in ihre Stadt.
Doch woher weiß man, wann ein neuer Akt beginnt?
IM UMBRUCH ist ein tänzerischer Dokumentarfilm. Eine Blende in drei Leben. Eine Einladung, dieses Porträt dreier Künstlerinnen nach eigenem Ermessen zu ergänzen.
Die Entwicklung des Drehbuchs wurde gefördert mit Mitteln der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.
Der Dokumentarfilm wird gefördert mit Mitteln der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, des Amtes für Kultur und Denkmalschutz der Landeshauptstadt Dresden, der Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien sowie dem Sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
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ENGLISCH
SHORT:
A dance documentary about three East German artists between everyday life and revolution, art and cultural industry, self- and public spirit and the question of what remains of yesterday in today’s world. With Fine Kwiatkowski, Dani Lehmann and Cindy Hammer.
LONG
A society in transition: that is the diagnosis of our time. But what does a social upheaval feel like? For the Italian sociologist Barbara Lubich, this film began with a research project on subversive dance in the GDR. She moved from northern Italy to eastern Germany in 1998. During her research she met artists like Lutz Dammbeck, Christine Schlegel, Hanne Wandtke and many others. And everybody was telling stories about a special woman. A dancing icon. Fine Kwiatkowski.
Fine was regarded as provocative, experimental, non-conformist, and was a projection figure of political revolt for artists and audience alike. Barbara Lubich visited her in Mecklenburg-Western Pomerania. Fine begins to talk about her life in long conversations. Scientific interviews turn into filming for a long-term documentary project. Questions about the past become questions about the present.
At the same time Barbara Lubich meets Dani Lehmann, born in 1979, in Dresden. She is also a dancer. In the GDR she was to become a high diver. But at some point she didn’t want to jump anymore. Today she commutes between the worlds, between Dahab, where the revolution came to a standstill, and Dresden, her hometown, between her profession as a dancer and her role as a mother.
And then Cindy Hammer appears on the scene. She was born in Bad Muskau GDR in the year when the Wall fell. At 11 she went to the Palucca Dance Academy, at 16 she continued her education while her parents ventured into a new life far beyond the former border. In her dance, she combines ballet and street dance with the visual world of Hollywood, inventing something new, humorous and at the same time intriguing. She knows what she wants. The world is open to her. But how do you know when the new act begins?
A dance documentary about three East German artists between everyday life and revolution, art and the cultural industry, self- and public spirit and the question of what remains of yesterday in today.
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Die Entwicklung des Drehbuchs wurde gefördert mit Mitteln der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.
Der Dokumentarfilm wird gefördert mit Mitteln der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, des Amtes für Kultur und Denkmalschutz der Landeshauptstadt Dresden und der Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien.